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Interview: Tipps fürs Bewerbungsgespräch

Wie wichtig ist das Outfit? Ist es schlimm, nervös zu sein? Ausbilderin Jette verrät dir, worauf es beim Vorstellungsgespräch ankommt.

07. Oktober 2024
Von Laura Rivera

Mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch rückt die Traumausbildung ein ganzes Stück näher. Aber auch die Aufregung steigt. Wie bereitet man sich vor, was kommt gut an und ist es eigentlich schlimm, nervös zu sein? Jette verrät es dir im Interview 🎤. Sie ist Ausbilderin für angehende Medienkaufleute bei der Schlüterschen Mediengruppe.

❓Das Vorstellungsgespräch ist ein super wichtiger Termin. Was sind deine besten Tipps, um sich gut darauf vorzubereiten?

Jette Stöwer: Ich überspringe jetzt mal die Basics, wie nach dem Unternehmen googeln und sich die Unternehmenswebseite anschauen. Wichtig finde ich die Social-Media-Auftritte. Dort bekommt man ganz gute Einblicke in die Unternehmenskultur und erfährt: Mit was für einem Unternehmen habe ich da überhaupt zu tun? Präsentiert sich die Firma eher bieder oder total locker und witzig? Ein weiterer Tipp – mal ganz salopp gesagt: die Gesprächspartner:innen stalken. Also schaut euch die Business-Profile an, zum Beispiel bei Linked In. Da findet man oft interessante Anknüpfpunkte für das Gespräch. Vielleicht hat dein Gegenüber selbst eine Ausbildung in dem Unternehmen gemacht. Man kann auch in Suchmaschinen wie Google den Namen und das Unternehmen eingeben.

Vor allem beim ersten Vorstellungsgespräch ist das Lampenfieber groß. Ist es schlimm, wenn man aufgeregt ist?

Wer ist in einer solchen Situation nicht aufgeregt? Vielleicht ein Prozent der Menschheit? Das ist total normal und auch nicht schlimm. Wenn man besonders nervös ist, kann man das am besten einfach sagen, finde ich. Dann öffnet man sich und bekommt direkt eine Reaktion. Die Situation wird dadurch etwas aufgelockert, das kann schon helfen.

Wer ist in einer solchen Situation nicht aufgeregt? Vielleicht ein Prozent der Menschheit?

Jette Stöwer, Ausbilderin

Du führst ja selbst regelmäßig Vorstellungsgespräche mit angehenden Azubis. Was kommt denn bei dir besonders gut an?

Es sollte deutlich werden, wieso jemand genau bei uns die Ausbildung machen möchte. Uns ist natürlich klar, dass man sich bei mehreren Unternehmen bewirbt. Wenn wir aber merken, dass sich jemand Gedanken gemacht hat, kommt das gut an. Wenn sich der Bewerber oder die Bewerberin zum Beispiel unsere Social-Media-Kanäle angeschaut hat und sagt: „Ich habe euren Azubi-Account gesehen und wäre gern Teil des Teams.“ Außerdem ist es total wichtig, authentisch zu sein. Wir wollen die Kandidat:innen ja schließlich kennenlernen. Auch wenn es vielleicht eine Baustelle im Lebenslauf gibt: Sprecht die ruhig offen und ehrlich an. Niemand muss perfekt sein.

Was mache ich, wenn mir im Gespräch nicht sofort eine Antwort auf eine Frage einfällt?

Man darf sich ruhig einen Moment Zeit nehmen und sagen: „Da muss ich kurz drüber nachdenken.“ Da hilft es auch immer, einen Schluck Wasser zu trinken, um die Gedanken zu sortieren. Wenn man sich nicht sicher ist, wie die Frage gemeint ist, sollte man noch einmal nachfragen. Und es ist auch kein Problem, etwas nicht zu wissen. Dann ist es viel besser, das einfach zu sagen, anstatt irgendetwas vor sich hinzustammeln. 

Wie wichtig ist das Outfit? Und woher weiß man, welches das richtige Outfit ist?

Der erste Eindruck prägt unser Urteil. Davon kann sich niemand freimachen. Deshalb ist das äußere Erscheinungsbild nicht ganz unwichtig. Es gibt Branchen mit Dresscode. In der Bank wird zum Beispiel erwartet, dass Bewerber:innen im Business-Outfit kommen. In einem Handwerksbetrieb wäre das hingegen unpassend. Auch hier ist es wieder eine gute Idee, auf Social Media und auf der Unternehmenswebseite zu schauen, wie sich die Mitarbeitenden dort präsentieren. Daran kann man sich gut orientieren. Ansonsten kann man mit einem Hemd bzw. einer Bluse und einer Jeans in der Regel nichts falsch machen. Und wenn man sich ganz unsicher ist: einfach bei der Person, die zum Gespräch eingeladen hat, nachfragen, ob es einen Dresscode gibt.

Der erste Eindruck prägt unser Urteil. Davon kann sich niemand freimachen.

Jette Stöwer, Ausbilderin

Gibt es für dich ein absolutes No-Go in Vorstellungsgesprächen?

Was ich als unangenehm empfinde ist, wenn jemand sehr vorlaut ist und einem das Gefühl gibt, eh schon alles zu wissen. Wozu will er oder sie dann überhaupt noch eine Ausbildung bei uns machen? Oder wenn jemand gar nichts sagt. Denn dann habe ich nicht die Chance, die Person kennenzulernen.

Gibt es etwas, was du Bewerber:innen abschließend noch mit auf den Weg geben möchtest?

Hört auf euer Bauchgefühl. Ihr bewerbt euch nicht nur beim Unternehmen, das Unternehmen bewirbt sich genauso bei euch. Wenn du dich im Vorstellungsgespräch total unwohl gefühlt hast, schau lieber nach einer anderen Stelle. Es muss nicht jeder den coolsten, hippsten Ausbilder haben, aber man sollte schon das Gefühl haben, dass man die nächsten drei Jahre gut zusammenarbeiten kann.


Du brauchst noch mehr Tipps zur Vorbereitung auf dein Vorstellungsgespräch? Dann schau gerne hier vorbei. Was du gegen Lampenfieber tun kannst, erfährst du in unserem Blog-Artikel auf GYMME MORE. 

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