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BAföG reicht nicht: So teuer ist Wohnen für Studierende

Laut einer Studie kosten WG-Zimmer zum Sommersemester 2025 durchschnittlich 493 Euro im Monat.

12. März 2025
Von Laura Rivera

Bis zu 800 Euro für ein WG-Zimmer – wer soll sich das noch leisten? Die Wohnkosten für Studierende steigen weiter. Zwar nur leicht, doch in vielen Städten sind Unterkünfte bereits kaum bezahlbar. Laut einer aktuellen Studie des Moses Mendelssohn Instituts in Zusammenarbeit mit WG-Gesucht.de kosten gewöhnliche Zimmer zum Sommersemester 2025 durchschnittlich 493 Euro im Monat. Das sind 14 Euro mehr als im Vorjahr. 📈

💡 Good to know: Alle 88 deutschen Hochschulstandorte mit über 5.000 Studierenden (ohne Fern- und Verwaltungshochschulen) sind in die Analyse eingegangen.

Großstädte wie München oder Berlin bleiben teuer

Besonders in München, Berlin, Frankfurt am Main und Hamburg müssen Studierende tief in die Tasche greifen – dort kostet ein WG-Zimmer oft über 600 Euro! In München sind es mittlerweile sogar 800 Euro im Schnitt. 😱

Dr. Stefan Brauckmann, Projektleiter der Studie, kommentiert die Lage so:

Seit dem Wintersemester 2021/2022 konnten wir deutliche Preissteigerungen beobachten. Gegenüber dem vergangenen Wintersemester haben wir eine Marktberuhigung festgestellt. Insbesondere in den nach Studierendenzahlen größten Hochschulstädten haben sich die Preise kaum verändert. Dies ist jedoch ein schwacher Trost für die Studierenden, die beispielsweise in München, Berlin, Frankfurt am Main oder Hamburg studieren und mit mehr als 600 Euro für eine gewöhnliche Unterkunft rechnen müssen.

Dr. Stefan Brauckmann, Moses Mendelssohn Institut

Mittelgroße Unistädte holen preislich auf

Nicht nur Großstädte sind teuer. Auch in mittleren Hochschulstädten wird es immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden, wie Brauckmann berichtet: „Wir konnten beobachten, dass sich die mittelgroßen Hochschulstädte preislich gerade in Richtung der teuren Hochschulstädte bewegen.“ 📈

BAföG reicht oft nicht aus

Das Problem: Die BAföG-Wohnkostenpauschale wurde zwar auf 380 Euro erhöht, aber das reicht in vielen Städten nicht mal ansatzweise für ein Zimmer. In nur 23 von 88 Hochschulstädten gibt es noch Unterkünfte zu diesem Preis – meistens in kleinen oder ostdeutschen Unistädten.

Brauckmann fordert deshalb:

Das BAföG sollte dynamisch an die tatsächliche Preisentwicklung angepasst werden. Dabei muss auch verstärkt berücksichtigt werden, dass die meisten Studierenden in Städten immatrikuliert sind, in denen deutlich höhere Lebenshaltungskosten zu tragen sind.

Dr. Stefan Brauckmann, Moses Mendelssohn Institut

Er schlägt vor, dass es bei den Wohnkosten ähnliche Regelungen wie beim Wohngeld geben sollte, mit regionalen Anpassungen. Das würde bedeuten, dass Studierende in teuren Städten mehr Wohnkosten-Unterstützung bekommen. 💰

Lösung: Mehr günstige Wohnheime?

Ein weiterer Vorschlag ist die Förderung von „budgetorientiertem Wohnraum“. Es gibt zum Beispiel das Programm „Junges Wohnen“. Damit fördert die Bundesregierung die Schaffung von günstigen Wohnheimplätzen für Studierende und Auszubildende 🏢. 2023 und 2024 stellte der Bund jeweils 500 Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung.

Brauckmann betont, dass eine stetige Ausweitung des Angebots an günstigem Wohnraum unumgänglich sei. „Deshalb sind spezielle Förderprogramme wie das Bundesprogramm 'Junges Wohnen' so wichtig.“

Studierendenwerk fordert zum Handeln auf

So sieht es auch das Deutsche Studierendenwerk. Die Einrichtung fordert die kommende Bundesregierung auf, das Programm „Junges Wohnen“ dringend aufzustocken und dauerhaft zu verstetigen. 💶 Das sei der richtige Weg, um den studentischen Mietmarkt zu entlasten.

Matthias Anbuhl, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Studierendenwerks, kommentiert dazu:

Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Studierende und die sehr hohen Mieten auf dem freien Wohnungsmarkt führen in den Hochschulstädten zu einer sozialen Auslese: Studierende aus wohlhabenden Familien können sich ein Studium in teuren Städten wie München leisten, wo ein WG-Zimmer durchschnittlich inzwischen 800 Euro kostet. Studierende aus Familien mit geringeren Einkommen nicht. Sie müssen ihren Studienort nach den Mietpreisen und nicht nach dem Fachinteresse auswählen.

Matthias Anbuhl, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Studierendenwerks

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