Ausbildungsvergütungen auf Rekordhoch
Azubi-Gehälter im Check: Wer jetzt am meisten bekommt und wo noch Luft nach oben ist.
Gute Nachrichten für alle, die eine Ausbildung machen oder planen: 2024 sind die Ausbildungsvergütungen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr ordentlich gestiegen – im Schnitt um 6,3 Prozent! Das ist der höchste Anstieg seit 1992. 📈 Das zeigen Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Wer in einem tarifgebundenen Betrieb arbeitet, verdiente zuletzt durchschnittlich 1.133 Euro brutto im Monat – das sind rund 70 Euro mehr als 2023.
💡 Good to know: In der Untersuchung des BIBB geht es ausschließlich um tarifliche Ausbildungsvergütungen. Das sind feste Gehälter für Azubis, die in Tarifverträgen geregelt sind. Diese Verträge legen fest, wie viel Azubis in bestimmten Berufen und Regionen mindestens verdienen. Betriebe, die nicht an einen Tarifvertrag gebunden sind, dürfen bis zu 20 Prozent weniger zahlen. Deshalb kann das Gehalt in deinem Ausbildungsvertrag von den üblichen Tarifvergütungen abweichen.
Ost und West fast gleichauf
Besonders im Osten Deutschlands gab es ein kräftiges Plus von 8,9 Prozent, während es im Westen 6,1 Prozent waren. Dadurch haben Azubis in Ost- und Westdeutschland im Durchschnitt zum ersten Mal ein fast identisches Gehalt: 1.133 Euro (West) vs. 1.135 Euro (Ost). 💰
In der Rangliste der Bundesländer hat sich dadurch einiges verschoben: Die fünf ostdeutschen Bundesländer sind jetzt in der oberen Hälfte. Azubis in Baden-Württemberg bekommen mit 1.176 Euro aber immer noch am meisten. Am unteren Ende der Liste stehen Rheinland-Pfalz (1.116 Euro), das Saarland (1.113 Euro) und Nordrhein-Westfalen (1.107 Euro).
Welche Berufe zahlen am besten?
Nicht alle Azubis verdienen gleich gut. Das waren die Topverdiener 2024:
🥇 Rohrleitungsbauer:in – 1.349 Euro
🥈 Milchtechnolog:in – 1.347 Euro
🥉 Zimmerleute – 1.343 Euro
In sieben weiteren Berufe lagen die tariflichen Vergütungen über alle Ausbildungsjahre hinweg bei mindestens 1.300 Euro.
Und wo gibt’s weniger Geld?
Allerdings gibt es auch immer noch Berufe mit niedrigen Vergütungen. Rund 14 Prozent der Azubis verdienen nach den BIBB-Zahlen weniger als 950 Euro im Monat. Besonders betroffen sind unter anderem:
❌ Friseur:in – 719 Euro (niedrigster Wert)
❌ Bodenleger:in – 882 Euro
❌ Tiermedizinische:r Fachangestellte:r – 877 Euro
Öffentlicher Dienst liegt vorn
Auch je nach Branche gibt’s große Unterschiede. Hier der Überblick über den Bundesdurchschnitt der tariflichen Ausbildungsvergütung in den verschiedenen Bereichen:
➡️ Öffentlicher Dienst: 1.234 Euro
➡️ Hauswirtschaft: 1.195 Euro
➡️ Industrie & Handel: 1.181 Euro
➡️ Landwirtschaft: 1.124 Euro
➡️ Handwerk: 1.046 Euro
➡️ Freie Berufe: 1.026 Euro
Erstmals lagen aber alle Ausbildungsbereiche im Schnitt über 1.000 Euro!
Du willst wissen, wie viel dein Wunschberuf zahlt? Check die BIBB-Datenbank. (red)